geführte Rundgänge

Wir bieten thematische Stadtrundgänge an, die auf den Spuren der Geschichte durch Mainz führen. Dabei werden folgende Themenschwerpunkte beleuchtet: 

Auf den Spuren der Revolution von 1848/49 durch Mainz

In der Revolution von 1848 war Mainz ein Zentrum im Kampf um demokratische Rechte. Hier waren die Erinnerungen an die „Mainzer Republik“ von 1792/93 und an das Hambacher Fest von 1832 noch wach, und man hatte erfolgreich die Beibehaltung der „Rheinischen Institutionen“ aus der französischen Zeit durchgesetzt. Schon Ende Februar 1848 formulierten Bürger die „Mainzer Forderungen“; kurz darauf gründeten sich mehrere politische Vereine als Vorläufer der späteren Parteien.

„Ausgegrenzt und ausgeplündert – Auf den Spuren von ‚Arisierung‘ und legalisiertem Raub durch Mainz

Sofort nach der ‚Machtübernahme‘ der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 setzten auch in Mainz Diskriminierungsmaßnahmen ein, die darauf zielten, Juden aus dem gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben zu verdrängen. Viele Geschäftsleute mussten infolge von Boykotten ihre Unternehmen schließen oder zwangsweise an ‚Arier‘ unter Wert verkaufen. Der Rundgang beleuchtet das Schicksal verschiedener jüdischer Unternehmer und ihrer Familien.

Auf den Spuren der Bücherverbrennung durch Mainz

Nach der Verbrennung „undeutscher Bücher“ auf dem Berliner Opernplatz am 10./11. Mai 1933 warf am 23. Juni 1933, dem Vorabend des Gutenbergfestes, auch die Mainzer NS-Studentenschaft öffentlich Werke verfemter Schriftsteller ins Feuer. Wir wollen Textauszüge von einigen damals verbotenen Mainzer Autorinnen und Autoren lesen sowie weitere Stätten aufsuchen, die daran erinnern, wie nach 1933 das Mainzer Kulturleben zerstört wurde.

Von der Mainzer Republik zum Land Rheinland-Pfalz – Auf den Spuren der Demokratie durch Mainz

An den historischen Orten soll an Ereignisse und Persönlichkeiten erinnert werden, die mit der Entwicklung der Demokratie in Mainz in Zusammenhang stehen, ausgehend von der Mainzer Republik von 1792/93 über die Revolution von 1848/49, die Novemberrevolution von 1918 und den Widerstand gegen das NS-Regime bis zu den ersten Wahlen nach 1945 und den Einzug des rheinland-pfälzischen Landtags in das wiederaufgebaute Deutschhaus.

Auf den Spuren verfolgter Frauen in Mainz während der NS-Zeit

Der Rundgang thematisiert die Schicksale einzelner Frauen in und aus Mainz sowie Rheinhessen, die Opfer von Verfolgung durch die Nationalsozialisten waren. Neben der berühmten Schriftstellerin Anna Seghers werden beispielsweise die Krankenschwester Lucia Bub (geb. Weimer) und die KPD-Politikerin und Widerständlerin Franziska Kessel vorgestellt. Dabei sollen die biographischen Skizzen von einem Überblick zu den Themen ‚Machtergreifung‘ und Gleichschaltung 1933, Entmachtung des Stadtrats, schrittweise Entrechtung und wirtschaftliche Ausschaltung der Jüdinnen*Juden sowie Zerstörung der Synagogen bis zur Deportation und Ermordung der Sinti und Jüdinnen*Juden eingerahmt werden.

Auf den Spuren der Migration in Mainz

In unserer Region, der „Völkermühle am Rhein“, hat es seit der Römerzeit immer Wanderungsbewegungen von Menschen aus den unterschiedlichsten Motiven gegeben. Dieser Rundgang möchte an ausgewählten Beispielen einen Teil der Mainzer Migrationsgeschichte erzählen. Konfessionelle, politische, ethnische oder ökonomische Gründe für Ein- und Auswanderungen lassen sich von der Antike an bis heute aufzeigen und werden von uns schwerpunktmäßig am Beispiel von Flucht vor Verfolgung, Auswanderung aus Not und Arbeitsmigration im 19. und 20. Jahrhundert in den Blick genommen.

Trümmerjahre und Kultur – Auf den Spuren der Nachkriegszeit durch Mainz

Der Rundgang führt uns zu Stätten in Mainz, die eng mit dem politischen und kulturellen Neuanfang nach dem Ende der nationalsozialistischen Diktatur verbunden sind. Mitten in den Trümmern entstanden mit Hilfe der französischen Militärregierung bedeutende Kultureinrichtungen. Zeitungen durften wieder erscheinen, die ersten freien Wahlen seit 1933 fanden statt, Wiederaufbauplanungen für das zerstörte Mainz wurden diskutiert.

Auf den Spuren des Nationalsozialismus durch Mainz

Der Rundgang führt zu Stätten, die mit der Zeit des Nationalsozialismus in Zusammenhang stehen Die Themen reichen von der ‚Machtergreifung‘ und Gleichschaltung 1933 über die Entmachtung des Stadtrats, die Zerschlagung der Gewerkschaften und Arbeiterparteien, die schrittweise Entrechtung und wirtschaftliche Ausschaltung der Jüdinnen*Juden sowie die Zerstörung der Synagogen bis zur Deportation und Ermordung der Sinti und Jüdinnen*Juden.

Auf den Spuren der nationalsozialistischen Krankenmorde in Mainz

Im thematischen Mittelpunkt Rundgangs stehen Menschen, die aufgrund einer psychischen Erkrankung oder geistigen Behinderung in die Mordmaschinerie der Nationalsozialisten gerieten. Auch wenn über die Mainzer Opfer der von den Nationalsozialisten beschönigend als ‚Euthanasie‘ bezeichneten Mordaktion nur sehr wenige Quellen überliefert sind, lässt sich an einzelnen Beispielen zeigen, warum und wie Menschen in die NS-Tötungsanstalten in Hadamar im Westerwald oder auf dem Eichberg im Rheingau geschickt wurden.

Grabsteine erzählen Geschichten – Auf den Spuren von Mainzer jüdischen Familien auf dem Neuen Jüdischen Friedhof

Beim Rundgang über den Friedhof begegnen wir interessanten Persönlichkeiten aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Hier ruhen zahlreiche Menschen des Kultur-, Geistes und Wirtschaftslebens der Stadt Mainz, die unsere Stadt geprägt haben, bevor das NS-Regime sie an den Rand gedrängt, deportiert und ermordet hat. An einige von ihnen soll mit diesem Rundgang erinnert werden. Abschließend werfen wir einen Blick in die restaurierte Trauerhalle, erbaut 1879/80 von Stadtbaumeister Eduard Kreyßig.

Auf den Spuren der jüdischen Geschichte von Mainz (Magenza)

Wir laden Sie ein zu einem Rundgang durch die Dauerausstellung „Magenza – 1000 Jahre jüdisches Mainz“ im Stadthistorischen Museum. Sie gibt einen Überblick über die bedeutende und wechselvolle Geschichte der Mainzer Jüdinnen*Juden seit dem Mittelalter: Auf Zeiten hoher geistiger und kultureller Blüte dieser traditionsreichen Gemeinde folgten immer wieder Phasen der Verfolgung, Vertreibung und Vernichtung bis hin zum Holocaust im 20. Jahrhundert.

Vom Armenhaus zur modernen Sozialfürsorge – Auf den Spuren der Sozialgeschichte durch Mainz

Auf diesem Rundgang verfolgen wir an den historischen Stätten die Geschichte des Gesundheitswesens, der Wohnungsfürsorge, der Kinder- und Jugendfürsorge, der Altenfürsorge, des Armenwesens, der Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenfürsorge sowie der Stadthygienisierung, die seit dem späten 19. Jahrhundert, als sich Mainz auf dem Weg zur modernen Großstadt mit über 100.000 Einwohnern befand, eine rasante Entwicklung erfuhr.

Verfahren zur Anmeldung

Eine Anmeldung zu den Rundgängen ist nicht mehr erforderlich.

Für Rückfragen stehen wir gerne unter rundgang@sozialgeschichte-mainz.de zur Verfügung.

Je nach Verfügbarkeit können die Rundgänge außerhalb unseres Jahresprogrammes auch für Gruppen gebucht werden. Bitte wenden Sie sich dazu ebenfalls an die E-Mail-Adresse rundgang@sozialgeschichte-mainz.de.

Die Teilnahmegebühr beträgt 6,00 € (ermäßigt 5,00 €).

Nächste Termine: siehe Veranstaltungen.

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